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Familienforschung Hemprich

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Im Folgenden wird die Hugenotten-Überlieferung einer Analyse und Kritik unterzogen:

  • Der Pastor Wilhelm Hemprich bzw. der genannte Friedrich Wilhelm H. war nicht der zweitälteste sondern der älteste Sohn des Johann Christian H.
  • Bzgl. der Geburtsdaten von Friedrich Wilhelm H. scheint eine Verwechslung mit seinem nächstälteren Bruder – August Ludwig Christian H. – vorzuliegen.
  • Der genannte Schuhmachergeselle Johann Christian H., Vater des Pastors Wilhelm Hemprich, ist keineswegs über Hamburg eingewandert, sondern im Jahre 1772 in Tangermünde geboren. Bereits dessen Vater Johann Gottfried H. ist mit Frau und elf Kindern in Tangermünde ansässig.
  • Interessant ist die Erwähnung eines Wappens Hemprich, welches der Pastor Hemprich von seinem Vater übernommen haben soll. Weitere Erkenntnisse über die Existenz und den Verbleib dieses Wappens gibt es bisher leider nicht.
  • Die Familienangaben bzgl. der Wappenweitergabe (d.h. von Johann Christian H. an Pastor Friedrich Wilhelm H., an dessen ältesten Sohn Wilhelm H. und an dessen Sohn Alwin) stimmen mit dem bekannten Hemprich-Stammbaum überein.
  • Der Zeitpunkt der Aufhebung des Ediktes von Nantes im Jahre 1685 mit anschließend einsetzender Hugenotten-Flucht ist historisch korrekt wiedergegeben.
  • Die Flucht von einigen Hugenotten über die Pfalz ist geschichtlich belegt
  • Die Geschichte des Landgrafen von der Pfalz und des zugehörigen Abschnitts der Hemprich-Legende ist irrelevant, da die Hemprich in Tangermünde bereits seit dem Jahre 1738 durchgängig nachgewiesen sind.
  • Der Hintergrund für die angegebene Zuwanderung über den Ort Hamburg bleibt im Unklaren. Bisher gibt es hierfür keine plausiblen Anhaltspunkte.

Insgesamt entsteht der Eindruck, dass Pastor Anton Niendorf eine mündliche Familienüberlieferung aufgreift und mit einigen ihm zur Verfügung stehenden - teilweise aber unkorrekten Informationen – vermischt. Ein erster Schritt besteht nun darin, ggfs. wertvolle Familienüberlieferungen von denjenigen Passagen zu separieren, welche auf unrichtigen Informationen und Annahmen beruhen. Beispielsweise ist der Abschnitt mit dem Landgraf von der Pfalz höchstwahrscheinlich nicht haltbar, da bereits vor seiner Zeit Hemprichs in Tangermünde ansässig waren.

Der eigentliche Kern der Familienüberlieferung, könnte demnach aus folgenden Aussagen bestehen:

  • Die Familie Hemprich ist nach Tangermünde zugewandert.
  • Die Familie Hemprich stammt von französischen Hugenotten ab.
  • Die Zuwanderung erfolgte möglicherweise über die Pfalz.
  • Der Name Hemprich wird auf "Chevalier de Hempricourt" (oder "Hunprichourt") zurückgeführt.
  • Die zugewanderten Hemprich waren Schuhmacher.
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