Auf Basis der bisher vorliegenden Erkenntnisse erscheint die Entstehung des Namens Hemprich aus einem französischen Hugenottennamen sehr unwahrscheinlich.
Als Gründe können folgende Punkte angeführt werden:
- In mehreren deutschen, namenkundlichen Werken wird der Name Hemprich explizit erwähnt und auf einen germanischen Rufnamen zurückgeführt.
- Der Name Hemprich fügt sich sehr gut in das Schema eines Familiennamens, welcher aus einem germanischen Rufnamen entstanden ist.
- Ein plausibler französischer Vorgängernamen zu Hemprich ist unter den bekannten Hugenottennamen (vgl. [1] ) nicht vorhanden. Auch weitere Familiennamen aus französischen, namenkundlichen Werken zeigen wenig direkte Aehnlichkeiten. Am Ehesten für eine Ableitung tauglich ist der Name Hemricourt welcher von einem belgischen Adelsgeschlecht bekannt ist.
- Die Eindeutschung von Hugenottennamen war nicht üblich. In der entsprechenden Literatur (vgl. [1] ) ist hierzu nichts erwähnt.
- Die Abstammung der Tangermünder Hemprich aus der Mansfelder Linie kann mittlerweile mit mehreren Urkunden belegt werden.
- Die Hugenottenherkunft würde eine zweifache - voneinander unabhängige - Entstehung des Namens Hemprich bedeuten, da der Name im Mansfeldischen bereits ab 1652 - und damit deutlich vor der Hugenottenwanderung ab 1685 - nachgewiesen ist. Die Zweifachenstehung würde bedeuten, dass der Name Hemprich in der Mansfelder Hemprich-Linie auf andere Art erklärt werden müsste wie in der Tangermünder Hemprich-Linie.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass nach dem aktüllen Wissensstand die Abstammung von Hemprich aus einem Hugenottennamen höchst unwahrscheinlich ist.
Für eine detaillierte Betrachtung zur möglichen Abstammung der Tangermünder Hemprich von Hugenotteneinwanderern vgl. auch die separate Ausarbeitung zur Herkunft der Tangermünder Hemprichs unter Downloads.
Quellenangaben:
[1] Zamora, J.: Hugenottische Familiennamen im Deutschen, Heidelberg 1992.
