Die Mansfelder Linie gliedert sich in mehrere Unterlinien. Die Nachfahren der Mansfelder Linie waren Schuhmacher und Bergleute.
Hans Hamprich (verh. 1643, gest. 1665), Landwirt in Rottesldorf
Hans Hemprich, der Gründer der Mansfelder Hemprich-Linie, heiratete 1643 in Döblitz und hat sich nach dem 30jährigen Krieg in Rottelsdorf in der Grafschaft Mansfeld niedergelassen.
Seine ältesten Söhne - Conrad und Samuel - sind 1644 und 1645 noch in Döblitz geboren. Der erste Kirchenbucheintrag in Rottelsdorf, betreffend die Geburt des dritten Sohns Martin, stammt von 1652. Zwischen 1645 und 1652 muss sich Hans Hemprich noch an einem anderen Ort aufgehalten haben, da aus diesem Zeitraum zwei weitere Töchter - Maria und Justina - mit bisher ungeklärtem Geburtsdatum/-ort stammen.
In einer Aufstellung zum Landbesitz in Rottelsdorf vom Jahr 1657 ist Hans Hemprich mit zahlreichen Äckern aufgeführt, für welche er dem Kloster Gerbstedt zinspflichtig war.
Hans Hemprich verstarb in Rottelsdorf im Mai 1665 und hinterließ insgesamt 10 Kinder..
Conrad/Curt Hamprecht (1644-1719), Elben
Curt Hemprich, der älteste Sohn von Hans Hemprich, lebte in Elben und verheiratete sich dort 1666 mit Maria Braun. Im Handelsbuch von Friedeburg wurde im November 1670 ein Vertrag zwischen Curt Hemprich, seiner Frau Maria und deren Vater Toffel Braun niedergeschrieben, welcher die Zusammenarbeit auf dem Hof des Schwiegervaters und das Erbe regelte. Nach dem Tod der ersten Frau im Jahre 1674 heiratete Curt Hemprich eine Tochter aus der lüneburgischen Einwandererfamilie Pönicke.
Da die Taufregister von Elben erst ab 1715 vorhanden sind, sind zu den Kindern aus den beiden Ehen keine genauen Daten vorhanden. Aufgrund von Konfirmationen in Elben und Rottelsdorf kann man jedoch insgesamt zehn Kinder rekonstruieren. Einer der Söhne - Conrad Hemprich - heiratete 1707 nach Rottelsdorf und gründete dort eine größere Hemprich-Familie. Im Kirchenbuch von Rottelsdorf wird er als "Cossäther und Schenk" bezeichnet.
Zum Beruf von Curt Hemprich ist nichts Genaues bekannt. Aus einem Konfirmationseintrag in Beesenstedt kann man vermuten, dass er Hirte war. Weiterhin wird Curt Hemprich im Heiratseintrag von 1674 als "Kirchvater" bezeichnet.
Samuel Hemprich (1645-1681), Landwirt in Rottelsdorf und Großörner
Samuel Hemprich, zweitältester Sohn von Hans Hemprich, heiratete 1671 in Rottelsdorf. Im Jahre 1674 kauft er ein Gut mit 32 Acker Land in Großörner.
Da Samuel Hemprich, seine Frau und sein Sohn, im Jahre 1681 innerhalb nur eines Monats verstarben, sind sie vmtl. Opfer der Pest geworden, welche in diesem Jahr im Mansfeldischen wütete.
Aus dem Hemprich'schen Erbenstreit von 1700 ist ersichtlich, dass ein Acker aus dem Besitz von Samuel Hemprich an seine Mutter und seine Geschwister vererbt wurden.
Martin Hemprich (1652-1739), Landwirt/Anspänner in Großörner
Martin Hemprich, drittältester Sohn von Hans Hamprich, ließ sich in Großörner nieder. Er besaß zahlreiche Äcker in Großörner und wurde dort als Anspänner sowie als Mittältester bezeichnet.
Beim Hemprich'schen Erbstreit im Jahre 1700 übernahm er einen Acker aus dem Erbe seines Bruders Samuel und zahlte die Mutter und die Geschwister aus. Bei seinem Tod im Jahre 1739 hinterließ er Haus, Hof, Garten und 20 Morgen Acker, die er seinen Kindern vermachte.
Christoph Hemprich (geb. 1692), Schuhmacher und Gemeindevorsteher in Großörner
Christoph Hemprich, Sohn des Martin Hemprich aus Großörner, arbeitete als Schuhmacher. Er lebte zunächst in Eisleben und erwarb dort 1714 das Bürgerrecht. Später kehrte er nach Großörner zurück, wo er zeitweise Gemeindevorsteher war. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1739 übernahm Christoph Hemprich dessen Haus, Hof und Garten und zahlte seine Geschwister aus.
Von Christoph Hemprich stammt die Mansfelder Hemprich-Linie in Schochwitz und vermutlich auch die Mansfelder Hemprich-Linie in Leimbach ab. In beiden Linien wurde das Schuhmacher-Handwerk weitergeführt.
Johann Christoph Hemprich (1698-1758), Schuhmacher, preußischer Kavallerie-Reiter und Gründer der Tangermünder-Linie
Johann Christoph Hemprich, Sohn des Martin Hemprich zu Großörner, übte wie sein Vater das Schuhmacher-Handwerk aus. Er schloss sich um ca. 1720 einem preußischen Reiter-Regiment an und gründete nach der Verlegung des Regiments in die Altmark die Tangermünder Hemprich-Linie.
Andreas Hemprich (1654-1699), Landwirt in Hübitz
Andreas Hemprich, viertältester Sohn des Hans Hemprich aus Rottelsdorf, siedelte sich mit Haus, Hof und geringem Landbesitz in Hübitz an. Sein Sohn Andreas und zahlreiche seiner Enkel heuerten als Bergleute in Großörner und Burgörner an.
Christoph Hemprich (geb. 1687), Hübitz
Christoph Hemprich, Sohn des Andreas Hemprich aus Hübitz, heiratete 1707 in Hübitz und bekam dort im Zeitraum 1708-1719 fünf Kinder. Nach dem Jahr 1719 verliert sich seine Spur in Hübitz. Sein weiterer Verbleib ist bisher ungeklärt.
Johann Christian Hemprich, Burgörner
Johann Christian Hemprich kaufte 1761 ein Haus mit Hof und Garten in Burgörner. Da die Kirchenbücher von Burgörner erst ab ca. 1774 erhalten sind, konnte Johann Christian Hemprich bisher nicht eindeutig in den Stammbaum der Mansfelder Linie eingeordnet werden.
Weil in Kirchenrechnungen von Burgörner vermerkt ist, dass 1735 ein Christoph Hemprich Geld von der Kirche geliehen hat, kann man vermuten, dass dieser die Hemprich-Familie in Burgörner gegründet hat. Evtl. ist er identisch mit dem oben beschriebenen Christoph Hemprich aus Hübitz, dessen Spur sich dort nach dem Jahre 1719 verliert.
Johann Karl Hemprich (1782-1824), Gerbstedt
Johann Karl Hemprich, Sohn des Johann Christian aus Burgörner, war Bergmann in Gerbstedt und gründete die Mansfelder Linie Gerbstedt/Helbra.