Die Hugenotten-Legende ist fast allen heute lebenden Hemprich durch mündliche Überlieferung bekannt.
Demnach stammen die Hemprich von französischen Hugenotten ab, welche im Zuge der Einladung des preußischen Königs (Edikts von Potsdam, 1685) nach Preußen eingewandert sind. Der Name Hemprich wird dieser Theorie zufolge auf den angeblichen, französischen Adelsnamen „Chevalier de Hempricourt (oder Hunprichourt)“ zurückgeführt.
Die Hugenotten-Legende ist eng mit der Tangermünder Hemprich-Linie verbunden, da deren Ursprung lange Zeit offen war.
Ein Nachfahre der Tangermünder Hemprich-Linie hat - gemäß der Überlieferung - bereits im 19. Jahrhundert die Hugenotten-Legende formuliert. Seither hat sich die Legende unter allen Hemprichs - auch in der Mansfelder Linie – verbreitet.
Der heutige Forschungsstand bietet jedoch eindeutige Belege für die Abstammung der Tangermünder Hemprich von der Mansfelder Hemprich-Linie. Außerdem gibt es in der Hugenotten-Literatur und in namenkundlichen Werken keinen Hinweis auf den Namen "Chevalier de Hempricourt".
Die Hugenotten-Theorie ist daher aus heutiger Sicht sehr unwahrscheinlich und bezieht ihre Bedeutung fast ausschließlich aus der Tatsache, dass sie durch mündliche Überlieferung vielen heutigen Hemprichs bekannt ist.